Dein
Angesicht, Herr, will ich suchen.
Verbirg
dein Gesicht nicht vor mir.
(Ps
27, 8-9)
Veronika,
die Frau, findet in ihrem Tuch
den
Abdruck seines Gesichtes –
Vera
ikon: Wahres Antlitz –
als
ein Geschenk an die mutige, aufmerksame Liebe.
Das
Gesicht im Tuch –
immer
wieder neu umschrieben,
neu
gezeichnet,
neu
gesucht,
gemalt,
gewoben, gelegt in Stein.
Schaut
er mich an mit diesen Augen,
ist
der geschlossene Mund der seine?
Das
Auge des Leidenden ist das seine
und
sein Mund ist der des Verstummten –
es
wäre so einfach
und
ist gerade deshalb so schwer.
Er
ist ganz nahe
und
wir erkennen ihn nicht.
Er
geht vorüber
und
wir sehen ihn nicht.
Er
schaut uns an –
und
wir entdecken nicht seine Gegenwart
in
der gegenwärtigen Not. |