Einer
der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn:
Bist
du denn nicht der Messias? Dann hilf dir selbst und auch uns!
Der
andere aber wies ihn zurecht und sagte:
Nicht
einmal du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen.
Uns
geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten;
dieser
aber hat nichts Unrechtes getan.
Dann
sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst.
Jesus
antwortete ihm:
Amen,
ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.
Es
war etwa um die sechste Stunde, als eine Finsternis über das ganze
Land hereinbrach. Sie dauerte bis zur neunten Stunde.
Die
Sonne verdunkelte sich.
Der
Vorhang im Tempel riß mitten entzwei, und Jesus rief laut:
Vater,
in deine Hände lege ich meinen Geist.
Nach
diesen Worten hauchte er den Geist aus.
(Lk
23, 39-46)
Das
Ende, das zum Anfang wird –
der
sichere Tod und das verlöschende Leben.
Oder
ist es genau umgekehrt:
der
verlöschende Tod und das sichere Leben?
Am
Ende der Leidens- und Vernichtungsorgie bleibt das Herz,
die
Mitte, die geöffnet wird – sich öffnen lässt.
Und
die Öffnung zieht Kreise:
Heute
noch wirst du bei mir im Paradies sein!
Das
Leben stirbt –
die
Liebe überlebt:
hinabgestiegen
in das Reich des Todes –
am
dritten Tag auferstanden von den Toten.
Jetzt
erkennen wir, was uns die geöffneten Hände schenken wollen:
ein
Leben, aus der Liebe geboren –
einer
Liebe, die uns lebenslang sucht
und
die uns berührt
im
Augenblick des Todes.
Verschlungen
vom Tod –
auferweckt
von der Liebe:
das
Herz hat das letzte Wort! |