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8. Station:
Jesus stirbt -
Im Tod 
offenbart sich das Herz
Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn: 
Bist du denn nicht der Messias? Dann hilf dir selbst und auch uns!  
Der andere aber wies ihn zurecht und sagte: 
Nicht einmal du fürchtest Gott? Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen.  
Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; 
dieser aber hat nichts Unrechtes getan.  
Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst.  
Jesus antwortete ihm: 
Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.  
Es war etwa um die sechste Stunde, als eine Finsternis über das ganze Land hereinbrach. Sie dauerte bis zur neunten Stunde.  
Die Sonne verdunkelte sich. 
Der Vorhang im Tempel riß mitten entzwei, und Jesus rief laut: 
Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist. 
Nach diesen Worten hauchte er den Geist aus.
(Lk 23, 39-46) 

Das Ende, das zum Anfang wird – 
der sichere Tod und das verlöschende Leben.
Oder ist es genau umgekehrt:
der verlöschende Tod und das sichere Leben?

Am Ende der Leidens- und Vernichtungsorgie bleibt das Herz,
die Mitte, die geöffnet wird – sich öffnen lässt.
Und die Öffnung zieht Kreise:
Heute noch wirst du bei mir im Paradies sein!
Das Leben stirbt – 
die Liebe überlebt:
hinabgestiegen in das Reich des Todes – 
am dritten Tag auferstanden von den Toten.

Jetzt erkennen wir, was uns die geöffneten Hände schenken wollen:
ein Leben, aus der Liebe geboren – 
einer Liebe, die uns lebenslang sucht
und die uns berührt
im Augenblick des Todes.

Verschlungen vom Tod –
auferweckt von der Liebe:
das Herz hat das letzte Wort!


 
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updated on 24.03.2001 by gcd